Berater-Homepage von Carmen Michaela Bürstlein

Zuständige Aufsichtsbehörde:
Der Vermittler ist gebundener Versicherungsvermittler gem. §34d GewO, bei der zuständigen IHK gemeldet und in das Vermittlerregister eingetragen.
Registrierungsnummer: D-R0XM-35P1G-67 sowie die zuständige Behörde ist einsehbar unter https://www.vermittlerregister.info/recherche?a=suche®isternummer=D-R0XM-35P1G-67

Vermittlerregister:
Anschrift: DIHK – Deutsche Industrie- und Handelskammer
Breite Straße 29, 10178 Berlin, Telefon: 0180 6005850 (Festnetzpreis 0,20 €/ Anruf; Mobilfunkpreise maximal 0,60 €/Anruf)
https://www.vermittlerregister.info/recherche
Registrierungsnummer: D-R0XM-35P1G-67


Der Vermittler berät ausschließlich zu den Versicherungsprodukten der HUK-COBURG-Versicherungsgruppe, zu denen im Impressum abgebildeten Gesellschaften gehören, sowie zu Bausparprodukten. Der Vermittler erhält für die erfolgreiche Vermittlung eine Provision, die in der Versicherungsprämie enthalten ist, sowie, abhängig von weiteren Voraussetzungen, zusätzliche weitere Zuwendungen von der HUK-COBURG.

Im Fall von Beschwerden über den Vermittler oder das Versicherungsunternehmen können Sie sich an den Versicherungsombudsmann e.V., Postfach 08 06 32, 10006 Berlin oder den Ombudsmann Private Kranken- und Pflegeversicherung, Postfach 06 02 22, 10052 Berlin wenden, um das kostenlose außergerichtliche Streitschlichtungsverfahren in Anspruch zu nehmen.

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Was bedeutet das?

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Der Vermittler ist gebundener Versicherungsvermittler gem. §34d GewO, bei der zuständigen IHK gemeldet und in das Vermittlerregister eingetragen.
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Im Fall von Beschwerden über den Vermittler oder das Versicherungsunternehmen können Sie sich an den Versicherungsombudsmann e.V., Postfach 08 06 32, 10006 Berlin oder den Ombudsmann Private Kranken- und Pflegeversicherung, Postfach 06 02 22, 10052 Berlin wenden, um das kostenlose außergerichtliche Streitschlichtungsverfahren in Anspruch zu nehmen.

Pflanze wächst aus Sparschwein

Nachhaltige Geldanlage

Pflanze wächst aus Sparschwein

Nachhaltige Geldanlage

Geld anlegen und dabei Gutes tun

Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Buzzword aus dem Marketingbereich. Nachhaltige Produkte finden immer mehr Anklang in allen Lebensbereichen. Im Alltag, im Haushalt, bei Unternehmen und auch bei Geldanlagen. Nachhaltige Geldanlagen sind immer stärker gefragt. Wer nachhaltig investieren möchte, legt Wert auf bestimmte Kriterien.

  • In Unternehmen, die ethische, soziale oder ökologische Aspekte vernachlässigen sollte nicht investiert werden.
  • Bei Geldanlagen unterscheiden Experten zusätzlich noch zwischen nachhaltigen und verantwortlichen Geldanlagen.
  • Verantwortliche Geldanlagen müssen nicht dieselben strengen Standards erfüllen wie nachhaltige Anlagen. Sie tragen aber insgesamt dazu bei, Investments nachhaltiger zu machen.

Fondsmanager, die das Ziel verfolgen, das Kapital der Anleger nachhaltiger anzulegen, können durch den Erwerb von Anteilen in den direkten Dialog mit dem Unternehmen gehen und so den Druck erhöhen. Im Idealfall erfolgt das Investment nur, wenn das Unternehmen ökologischer und sozialer agiert.

Wir informieren Sie, wie Sie Ihr Kapital nachhaltig anlegen können, welche Kriterien entscheidend für die Nachhaltigkeit sind und wie Sie grüne Geldanlagen erkennen können.

Inhaltsverzeichnis

Definition – nachhaltige Geldanlage

Was ist eine nachhaltige Geldanlage?

Nachhaltige Geldanlage ist ein Sammelbegriff für eine nachhaltige, verantwortliche, ethische, soziale oder ökologische Geldanlage.

  • Es gibt allerdings keine einheitliche Definition dieses Begriffs. Je nach Institut, Experte oder Wirtschaftsraum gibt es unterschiedliche Kriterien, die eine nachhaltige Geldanlage erfüllen muss.
  • Im deutschen Sprachraum gibt es das Forum Nachhaltige Geldanlagen als Fachverband. Ein Investmentfonds, der die Qualitätsstandards des Verbands erfüllt, gilt als nachhaltig.
  • Daneben gibt es das ESG-Konzept als Orientierungshilfe in Sachen Nachhaltigkeit.

Wofür steht ESG?

  • E steht für Environmental, deutsch: Umwelt
  • S für Social, deutsch: Sozial
  • G für Governance, deutsch: Unternehmensführung

Jeder der einzelnen Punkte enthält eine Anzahl von Kriterien, die zusammen eine Kennziffer für die Nachhaltigkeit eines Unternehmens ermitteln sollen.

Unternehmen, die nach diesen Richtlinien bewertet werden, können gegebenenfalls in nachhaltige Fonds aufgenommen werden.

Zudem wird für Investoren Nachhaltigkeit immer wichtiger, sodass die Kennzeichnung auch bei der Zukunftsorientierung und der zukünftigen Kapitalbeschaffung helfen kann.

Was sind die ESG Nachhaltigkeitskriterien?

Im Bereich Environmental prüfen die Ratingagenturen vor allem auf Folgendes:

  • Treibhausgas-Emissionen und Luftqualität
  • Energie- und Brennstoffmanagement
  • Wasser- und Abwasserwirtschaft
  • Ökologische Auswirkungen der Produktion
  • Abfall- und Gefahrstoffmanagement

Im sozialen Bereich geht es um:

  • Achtung der Menschenrechte und Integration in die Gemeinschaft
  • Datenschutz der Kunden und Mitarbeiter
  • Datensicherheit
  • Zugang und Erschwinglichkeit
  • Produktqualität und -sicherheit
  • Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter, Arbeitspraktiken
  • Verkaufspraktiken, Produktkennzeichnung und Kundennutzen
  • Engagement der Mitarbeiter, Vielfalt und Integration

Im Bereich der Unternehmensführung (Governance) prüfen die Agenturen vor allem:

  • Produktdesign und Lifecycle-Management
  • Lieferketten-Management
  • Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells
  • Materialbeschaffung und Effizienz
  • Physikalische Auswirkungen auf den Klimawandel
  • Geschäftsethik und Wettbewerbsverhalten
  • Risikomanagement des Systems und bei kritischen Vorfällen
  • Management des rechtlichen und regulatorischen Umfelds

Nicht alle Punkte treffen auf jede Firma zu und nicht immer werden alle Punkte durch Ratingagenturen komplett geprüft. Es kommt immer individuell auf den einzelnen Betrieb an.

Wie werden nachhaltige Geldanlagen bewertet?

Die Bewertung nach Nachhaltigkeitsfaktoren gewinnt zunehmend an Bedeutung, weil zum einen Investoren verstärkt entsprechende Ratings nachfragen und zum anderen die Politik ebenfalls Druck aufbaut.

Die Bewertung kann z. B. durch ein ESG-Rating oder durch eine SPO (Second Party Opinion, Zweitmeinung) erfolgen.

ESG-Ratings werden von speziellen Nachhaltigkeitsratingagenturen erstellt, die im Rahmen der Einschätzung keine finanziellen Aspekte des Unternehmens beleuchten. Das bedeutet, dass ein positives ESG-Rating nicht für die finanzielle Stärke eines Unternehmens steht, sondern nur für ein hohes Maß an Nachhaltigkeit.

Bei größeren Unternehmen werden die Agenturen in der Regel von allein tätig, kleinere Betriebe müssen die Agenturen gegebenenfalls beauftragen und für die Dienstleistung zahlen.

Zukünftig werden Unternehmen mit Rating vermutlich einen Marktvorteil gegenüber Firmen ohne Einstufung haben.

Erste Kreditinstitute haben damit begonnen, die Kreditvergabe an ESG-Ratings zu knüpfen. Nur Unternehmen mit einer guten Nachhaltigkeitsperformance erhalten Kredite.

Second Party Opinions werden in der Regel nur für einzelne Produkte erstellt. Unternehmen können sich damit z. B. ihre Anleihen oder Schuldverschreibungen zertifizieren lassen.

Die Einschätzung erfolgt seitens einer externen Partei mit ausreichender Expertise. Eine SPO kann ein ESG-Rating ergänzen.

Was ist eine nachhaltige Bank?

Zu den nachhaltigen Banken zählen vor allem kirchliche und ökologische Anbieter.

Nachhaltige Banken bieten dieselben Dienstleistungen wie normale Banken an. Sie erhalten dort Sparkonten wie Tages- und Festgeld, Fonds und weitere Finanzdienstleistungen.

Die Banken schließen aber Geschäfte mit der Rüstungs- und Waffenindustrie aus. Zudem verzichten sie auf Verträge mit Firmen, die Menschen- oder Arbeitsrechte verletzen oder Kinderarbeit dulden.

Je nach Bank gelten zudem weitere Ausschlusskriterien wie Investitionen in

  • Atomenergie
  • Erdöl
  • Kohle
  • Industrielle Tierhaltung

Was ist eine nachhaltige Versicherung?

Nachhaltige Versicherungen finden Sie vor allem im Bereich der Kapitalanlage und Altersvorsorge.

Die Versicherer legen das Geld der Kunden an, um damit eine möglichst hohe Rendite zu erzielen. Die Nachfrage nach nachhaltigen Investments steigt und immer mehr Versicherer bieten zusätzlich zu den konventionellen Produkten sogenannte „grüne” oder nachhaltige Renten- und Lebensversicherungen an.

Das Versicherungsunternehmen nutzt dafür entweder spezielle Fonds, die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, oder optimiert seine eigene Anlagestrategie in eine nachhaltige Richtung.

Mit unserer Privaten Rentenversicherung können Sie unter anderem einen Fonds wählen, welcher auch ESG-Kriterien berücksichtigt.

Viele Versicherungen optimieren zudem ihre Arbeitsvorgänge und versuchen, den eigenen CO2-Ausstoß zu verringern.

Einige Versicherungsunternehmen setzen zudem auf spezielle Tarife für bestimmte Sparten. Es gibt angepasste Kfz-Versicherungen für Elektroautos mit einer günstigeren Prämie und speziellen Deckungsinhalten.

Bei uns können sie mit Telematik Plus und Eco Drive noch umweltbewusster fahren und dabei auch noch gemeinnützige Organisationen unterstützen.

Einige Versicherer experimentieren zudem mit günstigeren Beiträgen in der Lebens- und Privaten Krankenversicherung, wenn Menschen besonders aktiv sind und z. B. verstärkt auf die Nutzung von Fahrrädern umsteigen.

Bei den meisten Versicherern sind nachhaltige Versicherungspolicen aber noch ein Nischenprodukt und nicht im breiten Markt angekommen. Langfristig wird sich die Versicherungsbranche durch die verstärkte Nachfrage verändern.

Welche Ansätze verfolgen nachhaltige Geldanlagen?

Nachhaltige Geldanlagen verfolgen verschiedene Ansätze. Dabei wird auf Positivlisten wie auf Negativlisten gesetzt.

  • Auf Positivlisten sind Branchen, Staaten und Unternehmen geführt, in die unter den vereinbarten Nachhaltigkeitsaspekten investiert werden darf.
  • Auf Negativlisten werden Unternehmen, Branchen und Staaten geführt, in die nach Nachhaltigkeitskriterien auf gar keinen Fall investiert werden darf. Die Listen werden häufig unter dem Oberbegriff „Socially Responsible Investing“ (SRI) geführt.

Nach dem „Best-in-class“-Ansatz gelten Investments in Unternehmen als nachhaltig, wenn diese im Vergleich zur gesamten Branche am besten abschneiden.

Das bedeutet, dass durchaus auch ein Erdölförderunternehmen als „Best-in-class“ bezeichnet werden kann, wenn es in Relation zu anderen Produzenten nachhaltiger agiert.

Andere Investoren verfolgen den Ansatz des Impact Investing oder sogar des Active Investing.

  • Mit Impact Investing soll ein positiver Einfluss auf das Unternehmen ausgeübt werden.
  • Beim Active Investment möchte der Investor indirekt Einfluss auf die Unternehmensführung nehmen und so die zukünftigen Entscheidungen in Richtung Nachhaltigkeit beeinflussen.

Was unterscheidet eine nachhaltige Geldanlage von einer markttypischen Geldanlage?

Nachhaltige Geldanlagen müssen besondere Voraussetzungen erfüllen, um den Nachhaltigkeitsstatus zu erreichen.

Normale Anlagen sind breiter gefächert und können uneingeschränkt angeboten werden.

Was sind Ausschlusskriterien einer nachhaltigen Geldanlage?

Absolute Ausschlusskriterien für nachhaltige Geldanlagen sind

  • Korruption
  • Bestechung
  • Umweltzerstörung
  • Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen

Meist gehören außerdem bestimmte Branchen ebenfalls zu den Ausschlüssen:

  • Rüstungs- und Waffenindustrie
  • Glücksspielunternehmen
  • Tabak- und Zigarettenhersteller

Laut Statista sind Korruption, Bestechung, Arbeitsrechtsverletzungen und Umweltzerstörung mit je ungefähr 150 Milliarden Euro Kapitalsumme die größten Ausschlusskriterien bei nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland.

Welche Ziele verfolgen nachhaltige Geldanlagen?

Anleger, die ihr Geld nachhaltig anlegen, wollen einen positiven Einfluss auf Unternehmen ausüben, die bereits bestimmte Kriterien erfüllen.

Den Investoren ist auch die soziale Verantwortung wichtig, die Rentabilität steht nicht ausschließlich im Vordergrund.

Insbesondere beim Ansatz des „Impact Investing“ soll das Unternehmen langfristig durch die Kapitalanlage noch nachhaltiger werden.

Welchen Vorteil hat es, wenn Unternehmen sich an die ESG-Kriterien halten?

Die Einhaltung von ESG-Kriterien wirkt sich in der Regel positiv auf das Image des Unternehmens aus.

Wer sich an ESG-Kriterien hält, verhindert unter Umständen auch Skandale oder negative Berichterstattungen.

Bekannte Beispiele für Vorkommnisse, die bei Einhaltung der Kriterien nicht geschehen wären, sind der Dieselskandal bei Volkswagen und die Glyphosat-Prozesse bei Bayer.

Für immer mehr Anleger sind nachhaltige Unternehmen attraktiver, sodass diese mehr Kapital sammeln können.

Welche Nachteile hat nachhaltiges Geldanlegen?

Nachhaltige Geldanlagen sind meist langfristig ausgerichtet, weil neben der Rentabilität auch die nachhaltige Entwicklung wichtig ist.

Sie sollten daher nicht als einzige Anlageklasse im Portfolio bleiben. Zudem sind sie genauso abhängig von der Wirtschaftslage und Marktveränderungen, sodass eine Streuung sinnvoll ist.

Leider sind Daten zur Nachhaltigkeit von Unternehmen und Anlagen noch nicht in allen Ländern verfügbar und eine komplette Bewertung nach ESG-Kriterien ist so entweder erschwert oder sogar unmöglich.

Zudem sind nicht immer alle Kriterien in der Bewertung erfasst, da einige Punkte ausgelassen werden dürfen, wenn diese das Rating nicht beeinflussen.

Wie sieht die Zukunft nachhaltiger Geldanlagen aus?

Die EU arbeitet grundsätzlich am Umbau des Finanzsystems und beabsichtigt eine nachhaltigere und grünere Ausrichtung.

Das Anlagevolumen legt bei nachhaltigen Anlagen überdurchschnittlich zu und hatte bereits 2019 ein Volumen von 269 Millionen Euro erreicht.

Verantwortliche Investments, die nur einen Teil der Kriterien berücksichtigen und grundsätzlich nur ergänzend zur konventionellen Anlagestrategie weitere Gesichtspunkte beleuchten, haben ein Volumen von mehr als 1,64 Milliarden Euro erreicht.

Seit 2020 soll eine schrittweise Nachhaltigkeit bei Geldanlagen zur Pflicht werden. Wer Geld investieren möchte, muss gefragt werden, ob er sein Geld in konventionelle oder ethische Produkte stecken will.

Anbieter von Finanzprodukten sollen Nachweise erbringen, ob sie ökologisch oder sozial investieren.

Dieser Nachweis ist inzwischen einfacher zu erbringen, weil Ratingagenturen zunehmend Unternehmen nach ESG-Kriterien bewerten und so auch veröffentlichen, wie viel CO2 die Betriebe emittieren oder ob Umweltverschmutzungen oder Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette auftreten.

Die EU plant ein EU-Label für nachhaltige Geldanlagen, um das Vertrauen privater Anleger in passende Produkte zu stärken. Die EU betrachtet das Label als Baustein, um langfristig mehr Kapital bei nachhaltigen Unternehmen zu generieren. So soll das Label dabei helfen, die Klimaziele der EU zu erreichen:

Bis 2050 will die Europäische Union klimaneutral sein.

Möglichkeiten der nachhaltigen Geldanlagen

Wie erkenne ich nachhaltige Geldanlagen?

Es gibt leider keine allgemeingültige Definition für nachhaltige Geldanlagen. Nachhaltige Finanzprodukte tragen in der Regel einen entsprechenden Zusatz wie z. B.:

  • Sustainability
  • Sustainable
  • SRI (Socially Responsible Investing)
  • ESG
  • Öko
  • Climate
  • Ethik

ETFs und Ökofonds werden auch als Responsible Fonds, Fair Value oder Nachhaltigkeitsfonds bezeichnet.

Bei einige Aktienfonds und ETFs zeigt schon der Name, welche Branchen ausgeschlossen werden:

Beim MSCI ex Controversial Weapons sind z. B. Unternehmen aus der Waffenindustrie ausgeschlossen. Das „ex“ steht für den Ausschluss.

Auch ESG-Kriterien können zur Entscheidungsfindung dienen. Bei Großunternehmen können auch vorliegende ESG-Ratings zur Ermittlung von nachhaltigen Anlagen genutzt werden.

Daneben gibt es das FNG-Siegel, das im deutschsprachigen Raum Fonds auszeichnet, die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Fondsanbieter dürfen sich einmal jährlich für das Siegel bewerben und werden dann extern überprüft.

Derzeit gibt es mehr als 100 Fonds, die das Gütesiegel erhalten haben. Eine Übersicht der aktuell ausgezeichneten Fonds finden Sie unter fng-siegel.org.

Welche Möglichkeiten habe ich, in nachhaltige Geldanlagen zu investieren?

Nachhaltige Geldanlagen finden Sie vor allem bei Wertpapieren wie Aktien, ETFs und Fonds.

ETFs bilden z. B. nachhaltig ausgerichtete Aktienindizes nach. Bei unserer fondsbasierten Premium Rente können Sie zum Beispiel den iShares MSCI SRI UCITS ETF wählen. Dieser berücksichtigt auch ESG-Kriterien.

Auch die direkte Investition in Aktien von nachhaltigen Unternehmen ist möglich.

Wertpapierdepots mit monatlichen Einzahlungen können so ausgerichtet werden, dass nur in nachhaltige Fonds eingezahlt wird. Allerdings sollten Sie sich nicht nur auf eine Anlageklasse konzentrieren und das Risiko bei Ihrer Gesamtanlage verteilen. Achten Sie bei Ökofonds auch darauf, dass verschiedene Branchen berücksichtigt werden.

Im Vergleich zu aktiv verwalteten Ökofonds sind ETFs kostengünstiger und grundsätzlich auch renditefreundlicher. Da es aber kein aktives Management gibt, bleiben auch weniger ertragreiche Aktien im Portfolio. Aktiv gemanagte Fonds hingegen können im Zweifelsfall schneller auf Änderungen des Marktgefüges reagieren. Der HUK Welt Fonds vereint die Vorteile aktiv gemanagter und passiver Fonds.

Nicht nur in Wertpapiere, sondern auch in Immobilien können Sie nachhaltig investieren. Es gibt inzwischen einige Gebäude, die diverse ESG-Kriterien erfüllen.

Diese modernen und effizienten Gebäude sind vergleichsweise wertstabil und häufig hoch ausgelastet, sodass eine ansprechende Rendite zu erwarten ist.

Bei einer ganzheitlichen Betrachtung werden die Immobilien häufig auch nicht nur auf Energieeffizienz und einen möglichst geringen Wasserverbrauch ausgelegt, sondern auch auf andere Faktoren wie soziale Projekte im Umfeld der Immobilie und nachhaltige Lieferketten.

Der Bereich des Crowd-Investings wird insgesamt größer und immer mehr nachhaltige Projekte generieren ihre Mittel über Schwarminvestoren. Ein Großteil der zu finanzierenden Objekte ist derzeit im Immobilien- und Energiesektor angesiedelt.

Crowd-Investments sind allerdings nicht risikofrei und je nach Art der Anlage kann sogar das gesamte investierte Kapital verloren gehen. Investieren Sie daher nur Teile Ihres Anlagevermögens in Schwarmfinanzierungen.

Wie sicher sind nachhaltige Geldanlagen?

Als Anleger können Sie langfristige Geschäftsrisiken mithilfe der ESG-Kriterien identifizieren. Die reine Nachhaltigkeitsbetrachtung ist aber nicht ausreichend, da finanzielle Aspekte nur teilweise oder gar nicht berücksichtigt werden.

Das magische Dreieck aus Rendite, Sicherheit und Liquidität muss dann virtuell um die Nachhaltigkeitsbewertung ergänzt werden. Anleger, denen Nachhaltigkeit wichtig ist, nehmen meist Abstriche bei der Rendite und ein moderates Risiko in Kauf, um dafür nachhaltig zu investieren.

Je nach Fonds beziehungsweise ETF muss die Rendite bei nachhaltigen Anlagen aber nicht geringer ausfallen. Da immer mehr Anbieter auf nachhaltige Lösungen setzen, wird die Erfüllung ethischer, sozialer und ökologischer Kriterien immer mehr zum Standard werden.

Wie viel Rendite versprechen nachhaltige Geldanlagen?

Die letzten Jahre konnten zeigen, dass nachhaltige Anlagen nicht grundsätzlich geringere Renditen bedeuten. Je nach Unternehmen beziehungsweise Anlageklasse fiel die Rendite sogar höher aus als bei vergleichbaren konventionellen Produkten.

Anlagen, die bereits jetzt die ESG-Kriterien einhalten, haben langfristig einen Wettbewerbsvorteil und stellen sich so zukunftssicher auf, wenn sie den Wettbewerbsvorteil über einen längeren Zeitraum halten können.

Warren Buffett hat dafür den Begriff „Moat“ (deutsch: Burggraben) populär gemacht. Durch die steigende Nachfrage können Unternehmen, die bereits jetzt nachhaltig handeln, mehr Kapital sammeln und langfristig erfolgreich sein.

Crowdfunding-Investments bieten zum Teil auch bei nachhaltigen Anlagen eine Rendite von 6% oder mehr, allerdings sind diese hochspekulativ und können durchaus auch zu einem Totalverlust des Kapitals führen.

Tipps zur nachhaltigen Geldanlage

  • Hinterfragen Sie Ihre eigenen Anlageziele in Verbindung mit nachhaltigen Geldanlagen.
  • Analysieren Sie die Ausrichtung von Fonds und Unternehmen kritisch.
  • Überprüfen Sie die ESG-Bewertung von Anlageprodukten.
  • Gütesiegel zur Bestätigung der Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien können sinnvoll sein. Achten Sie darauf, welche Standards für den Erhalt des Siegels erfüllt werden müssen, welches Rating erreicht wurde und wer das Siegel vergibt.
  • Ethik ist grundsätzlich wichtiger als Rendite, vermeiden Sie aber dennoch zu riskante Investitionen in nachhaltige Unternehmen.

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