Richtig Zähne putzen
Richtig Zähne putzen
Die richtige Zahnpflege: So geht Zähneputzen richtig
Gesunde und saubere Zähne sehen nicht nur gut aus, sondern sind auch eine wichtige Grundlage für die Gesundheit.
Um Karies und Zahnfleischerkrankungen zu vermeiden, ist regelmäßiges Zähneputzen unverzichtbar. Dabei gibt es allerdings einige Grundlagen zu beachten.
Wie oft und vor allem wann sollte man Zähne putzen? Wie putzt man richtig und was gibt es bei der Wahl der richtigen Zahnpasta zu beachten?
Diese und weitere Fragen rund um das Thema Zahnhygiene beantworten wir in unserem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Wann und wie oft sollte man am Tag Zähne putzen?
Idealerweise sollten Sie Ihre Zähne nach jeder Mahlzeit putzen, mindestens jedoch 2-mal täglich für 2 Minuten.
- Die sogenannte 2x2 Formel wenden Sie am besten morgens vor dem Frühstück und abends vor dem Zubettgehen an.
- Nur, wer nach dem Frühstück Zeit hat, mindestens eine halbe Stunde mit dem Zähne putzen zu warten, kann dies auch danach tun.
- Denn zu frühes Putzen nach einer Mahlzeit kann den Zahnschmelz angreifen.
Die richtige Zahnputztechnik
Jeder putzt seine Zähne etwas anders und nutzt vielleicht sogar unbewusst eine der hier vorgestellten Techniken.
Vor allem wer Probleme mit Zähnen und Zahnfleisch hat oder Kindern das Zähneputzen beibringen möchte, findet hier Inspiration für weitere Putztechniken:
KAI-Technik
- K = Kauflächen: durch die Hin- und Herbewegungen mit der Zahnbürste werden zuerst die Kaufflächen geputzt.
- A = Außenfläche: mit aufeinander liegenden Zähnen und kreisenden Bewegungen putzt man jeweils von der Mitte aus nach rechts und links.
- I = Innenfläche: zuletzt werden in Kreise- oder Drehbewegungen die Innenflächen von „rot nach weiß“ – also vom Zahnfleisch zum Zahn geputzt.
Bass-Technik
Kreisförmige Bewegungen sind die Grundlage der Bass-Putztechnik.
Setzen Sie die Zahnbürste an den Innen- und Außenflächen der Zähne am unteren Bereich der Zahnkrone im 45-Grad-Winkel an, um in schnellen kleinen Bewegungen gegen das Zahnfleisch zu bürsten.
So wird Plaque besser entfernt. Die Kauflächen werden in kleinen kreisförmigen Bewegungen gereinigt.
Fones-Technik
Diese Technik eignet sich vor allem für Vorschulkinder, Jugendliche und Patienten mit eingeschränkter Motorik, da sie schnell und einfach zu erlernen ist.
Stellen Sie die Frontzähne aufeinander und halten Sie die Zahnbürste senkrecht.
Nun fahren Sie mit der Bürste sanft in großen, kreisenden Bewegungen über Zahnfleisch und Zähne.
Anschließend werden Kauflächen und Innenseiten der Zähne geputzt.
Nachteile:
- Plaque wird nicht gezielt entfernt
- Verletzungsgefahr im Zahnfleischbereich
Stillman-Technik
Wer unter Zahnfleischschwund oder empfindlichen Zahnhälsen leidet, für den ist die Stillman-Technik genau richtig.
Auch Zahnfleischrückgang kann mit dieser Technik vorgebeugt werden.
- Setzen Sie die Zahnbürste vertikal im 45-Grad Winkel an und putzen Sie mit leichten Drehbewegungen von Zahnfleisch zum Zahn.
- Anschließend reinigen Sie die Kaufläche durch leichtes hin- und herbewegen der Bürste.
- Diese Technik eignet sich ebenfalls für Kinder und Jugendliche.
Das gibt es außerdem beim Zähne putzen zu beachten
Um Ihre Zähne optimal zu reinigen, gibt es neben der richtigen Technik noch weitere Dinge zu beachten:
- Vermeiden Sie zu lange oder gar mit zu viel Druck zu putzen, denn das kann sich negativ auf Zahnschmelz und Zahnfleisch auswirken.
- Und die gründliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Bürstchen gehört zur täglichen Mundhygiene einfach mit dazu.
Auch auf die richtige Zahnbürste kommt es an:
- Sie sollte einen dicken, rutschfesten Griff haben.
- Der Bürstenkopf sollte unter 2 cm dick sein und aus vielen einzelnen Borstenbüscheln und abgerundeten Borsten bestehen.
- Dabei eignen sich Kunststoffzahnbürsten besser als Naturzahnbürsten, da sich darin nicht so schnell Bakterien einlagern.
- Nach jedem Putzen spülen Sie die Zahnbürste gut aus und stellen sie mit dem Borstenkopf nach oben.
- Erneuern Sie Ihre Zahnbürste alle zwei bis drei Monate.
Schon die Kleinsten sollten sorgfältig an das regelmäßige Zähne putzen gewöhnt werden. Alles zu den richtigen Putztechniken für Kinder und weitere nützliche Tipps finden Sie in unserem Ratgeber zur Zahnpflege bei Babys und Kindern.
Welche Zahnbürste ist die beste?
Einfach mit der Hand, elektrisch oder mit Schall? Es gibt mehr als eine Art die Zähne zu putzen.
Die gute Nachricht vorab: Wenn man die richtige Putztechnik anwendet, reinigen alle Zahnbürsten zuverlässig.
Aufgrund ihrer besonderen Gründlichkeit werden von Zahnärzten allerdings elektrische (Schall-)Zahnbürsten empfohlen.
- Die schnelle Rotation bzw. Vibration entfernt Zahnbelag deutlich besser als eine Handzahnbürste.
- Außerdem besteht beim manuellen Zähneputzen ein erhöhtes Risiko das Zahnfleisch zu verletzen.
Welche ist die richtige Zahnpasta?
Mindestens genauso wichtig wie die Wahl der richtigen Zahnbürste ist die Verwendung einer geeigneten Zahnpasta.
Je nachdem, ob Sie unter empfindlichem Zahnfleisch oder anderen Beschwerden leiden, kann die Wahl der Zahnpasta unterschiedlich ausfallen.
- In der Regel zeichnet sich eine gute Zahnpasta aber durch einen hohen Fluoridgehalt aus.
- Dieses schützt die Zähne und stärkt sie gegen Bakterien und Säure.
- Verschiedene Putz- und Schleifkörper entfernen Ablagerungen zuverlässig, während Tenside für die schaumige Konsistenz beim Putzen zuständig sind.
- Dadurch werden Speisereste und Zahnbeläge gelockert. Entzündungshemmende, antimikrobielle und remineralisierende Inhaltsstoffe sorgen zusätzlich für eine gründliche Mundhygiene.
Ein bis zweimal pro Woche empfehlen wir außerdem ein Fluoridgel zu benutzen, um die Zähne zu schützen.
Übrigens: Bereits eine erbsengroße Menge Zahnpasta ist ausreichend, um die Zähne gründlich zu reinigen.
Zahnseide und Interdentalbürsten richtig benutzen
Nicht nur das Putzen, auch die Reinigung der Zahnzwischenräume sollte in die tägliche Mundhygiene integriert werden. Denn nur so können Plaque und Speisereste vollständig entfernt werden.
Die Zahnbürste entfernt nämlich nur etwa 70% der Beläge auf den Kau-, Außen- und Innenflächen. Bakterien in den Zahnzwischenräumen können sich so ungestört vermehren.
Mit der regelmäßigen und richtigen Nutzung von Zahnseide und Interdentalbürsten, haben Karies und Zahnfleischerkrankung keine Chance.
Am besten benutzen Sie beides bereits vor dem Zähneputzen, damit danach das Fluorid der Zahnpasta ungestört einwirken kann.
- Zur Reinigung reichen etwa 30 cm Zahnseide aus, die Sie 2-3 Mal um Finger und Daumen wickeln können.
- So können Sie am besten die leichten „Sägebewegungen“ in den Zahnzwischenräumen durchführen.
- Dabei sollte die Zahnseide bis an den Zahnfleischrand gelangen. Vermeiden Sie aber zu starken Druck, um Verletzungen am Zahnfleisch vorzubeugen.
Auch Interdentalbürsten eignen sich hervorragend zur Zahnzwischenraum-Reinigung.
- Hierbei kommt es aber vor allem auf die passende Größe an, denn jedes Gebiss ist unterschiedlich.
- Testen Sie sich einfach selbst durch die verschiedenen Größen aus dem Drogeriemarkt oder Fragen Sie Ihren Zahnarzt.
- Die richtige Bürste sollte mit leichtem Druck in die Zwischenräume passen und dabei groß genug sein, um auch den Zahnfleischrand zu erreichen.
- Erfordert das Bürsten zu viel Druck, sollten Sie es besser mit einer kleineren Größe versuchen.
Zur richtigen Reinigung wird die Bürste einfach mehrmals im Zahnzwischenraum hin und her geschoben und dabei leicht nach oben oder unten geneigt, sodass Sie möglichst viel Fläche erreichen.
Mundspülung und Mundwasser
Häufig werden Mundspülung und Mundwasser miteinander verwechselt. Für die perfekte Mundhygiene ist es wichtig den Unterschied zwischen den beiden Produkten zu kennen.
Mundwasser:
Sorgt vorrübergehend für frischen Atem. Mundgeruch kann durch die Anwendung von Mundwasser vorrübergehend gelindert werden, aber nicht dauerhaft bekämpft.
Wer seinen Zähnen etwas Gutes tun will und dauerhaft die Ursachen von Mundgeruch bekämpfen möchte, sollte also besser auf eine Mundspülung setzen.
Mundspülung:
Die optimale Ergänzung zu Zahnbürste und Interdentalbürsten: Die Mundspülung.
Dank Inhaltstoffen wie Zink bekämpft sie zuverlässig Bakterien und reduziert so Plaque und Zahnstein.
Die enthaltenen Fluoride härten den Zahnschmelz, lockern Beläge und schützen somit vor Karies. Außerdem wirkt sich das gründliche Spülen auch positiv auf das Zahnfleisch aus.
Zur optimalen Anwendung spülen Sie am besten morgens und abends für etwa eine Minute und ziehen die Flüssigkeit besonders durch die Zahnzwischenräume.
Vorsicht: Viele Mundspülungen enthalten Antiseptika wie Cetylpyridiniumchlorid und Chlorhexidin.
Diese können Nebenwirkungen wie Überempfindlichkeit und allergische Reaktionen auslösen und es kann zu Zahnverfärbungen kommen.
Probieren Sie also erst einmal aus, ob Sie Ihre neue Mundspülung vertragen.
Da es noch nicht ausreichendes Studienmaterial zu dem Thema gibt, wird vorsorglich von der Anwendung von Cetylpyridiniumchlorid während der Schwangerschaft abgeraten.
Zähne putzen mit Zahnspange
Wer eine Zahnspange trägt, muss etwas mehr Zeit in die Zahnhygiene investieren. Die üblichen 2x2 Minuten täglich sind hier nicht ausreichend.
- Stattdessen sollte besser 2 Mal täglich für 10 Minuten geputzt werden.
- Aber vorher lösen Sie grobe Speisereste am besten erstmal mit einer Mundspülung oder Leitungswasser.
- Erst dann sollten die Zähne in sanften kreisenden Bewegungen geputzt werden.
- Dabei führen Sie die Zahnbürste immer wieder im etwa 45-Grad Winkel schräg zwischen Draht und Zahn.
Die Drähte selbst lassen sich, ebenso wie Bänder oder Brackets der Zahnspange , mit speziellen „Ortho-Bürsten“ reinigen.
Für die Zahnzwischenräume nutzen Sie am besten Interdentalbürsten und spülen zum Schluss noch einmal gründlich mit einer Mundspülung durch.
Zahnprothesen reinigen
Während Sie ein Zahnimplantat bei der Reinigung wie einen echten Zahn behandeln können, gibt es bei der Zahnprothese einiges zu beachten.
- Spülen Sie Ihre Prothese nach jeder Mahlzeit unter Wasser ab, um Bakterien keinen Nährboden zu bieten.
- Für eine schnelle Reinigung zwischendurch sollten Sie die Prothese im Waschbecken mit Spülmittel und Zahnbürste von allen Seiten abbürsten.
- Zahnpasta hingegen enthält häufig Schleifpartikel, die die Oberfläche Ihrer Prothese zerkratzen können.
- Morgens und abends bürsten Sie die Prothese am besten mit einem speziellen Reinigungsgel und Prothesenbürsten für schwer zugängliche Stellen.
Für die Tiefenreinigung über Nacht empfehlen wir ein spezielles Prothesenreinigungsmittel in Pulver- oder Tablettenform, das in lauwarmem Wasser aufgelöst wird.
Hier legen Sie die Prothese einfach über Nacht ein.
Zahnbrücken reinigen
Auch wenn Karies an Metall oder Porzellan keine Schäden mehr anrichten kann, sollten Zahnbrücken ebenso gründlich gepflegt werden wie echte Zähne.
Vor allem der Übergang zwischen dem natürlichen Zahn und Zahnfleisch zur Brücke sollte immer gut sauber gehalten werden.
Neben Zahnbürste und Zahnpasta dürfen also auch Zahnseide oder eine Interdentalbürste nicht fehlen.
Mit spezieller Superfloss-Zahnseide erreichen Sie auch schwer zugängliche Bereiche zuverlässig.
So haben Bakterien keine Chance und Sie reduzieren das Risiko weitere Zahnbrücken zu benötigen.
Zähne putzen nach Zahnbehandlung
Je nachdem, welcher Behandlung Sie sich unterziehen mussten, gibt es danach ein paar Dinge zu beachten.
Die ersten zwei Tage nach jeder Behandlung sollten Sie vorsorglich eine weiche Zahnbürste verwenden, um Zähne und Zahnfleisch zu schonen.
Wenn Sie (zum Beispiel bei einer Wurzelbehandlung) eine Betäubung bekommen haben, sollten Sie mit dem Essen und Trinken warten bis diese abklingt, um die Verletzungsgefahr zu reduzieren.
Danach kann mit einer weichen Bürste ganz normal geputzt werden.
Wurde zum Beispiel ein Zahn gezogen, sollten Sie die offene Stelle für 24 Stunden möglichst in Ruhe lassen und drum herum putzen.
Nach einer Paradontalbehandlung sollte unterstützend ein spezielles Chlorhexamed (CHX) Gel angewendet werden, um bakteriell bedingten Zahnfleischentzündungen vorzubeugen.
Was gibt es nach einer Zahnreinigung zu beachten?
Unmittelbar nach einer professionellen Zahnreinigung sollten Sie mindestens 60 Minuten mit dem Essen und Trinken warten.
Denn zu schnelles Essen oder Trinken nach der Behandlung kann das Ergebnis negativ beeinträchtigen. Die aufgetragene Fluoridierung zum Schutz der Zähne muss erst gründlich einwirken, bevor Sie wieder etwas essen oder trinken dürfen.
Nach der Zahnreinigung sollten Sie außerdem 24 Stunden lang auf den Konsum von Kaffee, Tee, Rotwein, farbstoffhaltigen Getränken sowie Beeren verzichten.
Auch einige Gemüsesorten, wie Rote Beete und bestimmte Gewürze (z. B. Curry, Kurkuma oder Safran), können die Zähne nach der Behandlung verfärben.
Fazit: Gesunde Zähne dank richtiger Pflege
Sie wissen nun alles über die richtige Putztechnik, Zahnseide, Interdentalbürsten und Mundspülungen.
Wenn Sie bei der zwei Mal täglichen Reinigung Ihrer Zähne unsere Tipps beachten, den Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln einschränken und regelmäßig Ihren Zahnarzt aufsuchen, steht gesunden, weißen Zähnen nichts mehr im Wege.
Sollten Sie doch mal Probleme mit Ihren Zähnen bekommen, sind Sie mit unserer Zahnzusatzversicherung bestens vor unvorhergesehenen Kosten geschützt.
Gerne informieren Sie unsere Berater vor Ort zu unserem Angebot und unserer privaten Krankenversicherung.
Alternativ freuen sich unsere HUK-COBURG-Mitarbeiter der Servicehotline über Ihren Anruf.
Sie erreichen uns unter der 09561 96 101.
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