Wechseljahre & Menopause
Wechseljahre und Menopause
Der Beginn der Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, bezeichnet für viele Frauen auch den Start eines neuen Lebensabschnitts. Der Körper stellt langsam die Produktion der weiblichen Hormone ein und die fruchtbare Lebensphase neigt sich dem Ende zu.
Diese Hormonumstellung kann zu unterschiedlichen Beschwerden führen und die Lebensqualität mehr oder weniger beeinträchtigen. Doch das muss nicht der Fall sein: Ungefähr ein Drittel aller Frauen erleben die Wechseljahre beschwerdefrei. Ein weiteres Drittel klagt lediglich über leichte Symptome. Nur das letzte Drittel beschreibt die körperlichen Veränderungen als so belastend, dass eine Behandlung sinnvoll ist.
Doch was passiert eigentlich in den einzelnen Phasen der Wechseljahre? Welche Symptome können auftreten? Und was können Sie dagegen tun? Wir beantworten alle Fragen zum Thema Wechseljahre und Menopause.
Inhaltsverzeichnis
Die 4 Phasen der Wechseljahre
Im Leben einer Frau durchläuft der Körper drei große Veränderungen: die Pubertät, eine eventuelle Schwangerschaft und die Wechseljahre.
Jede dieser Veränderungen verläuft individuell, zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit unterschiedlich ausgeprägten Symptomen. Darum kann auch nicht genau gesagt werden, wann die Wechseljahre beginnen oder wie lange sie andauern.
Zudem nimmt die Hormonproduktion auch nicht kontinuierlich ab. Es ist gut möglich, dass die Eierstöcke zwischenzeitlich wieder mehr Hormone produzieren und der Körper in den verschiedenen Phasen hin und her springt, bevor die Umstellung abgeschlossen ist. Bei einigen Frauen dauert der Prozess ein paar Monate, doch der Großteil ist gleich mehrere Jahre damit beschäftigt.
Fest steht, dass es während der Wechseljahre 4 unterschiedliche Phasen gibt:
Prämenopause
Perimenopause
Menopause
Postmenopause
Zu jeder Zeit können Symptome auftreten, die auf den Abfall weiblicher Hormone zurückzuführen sind. Wir erklären Ihnen, was in den 4 Phasen geschieht.
1. Prämenopause
In vielen Fällen beginnen die Wechseljahre ab dem 40. Lebensjahr. Dann setzt die sogenannte Prämenopause ein. „Prä“ steht hierbei für „vor“, „Menopause“ steht für die letzte Monatsblutung. Ab diesem Zeitpunkt verringert der Körper allmählich die Produktion von Progesteron und Östrogen. Diese beiden Hormone werden vorher für eine mögliche Schwangerschaft benötigt.
Die Veränderung des Hormonhaushaltes kann zu ersten Unregelmäßigkeiten des Zyklus führen. Meist vergrößert sich der Abstand zwischen den Monatsblutungen und die einzelnen Blutungen fallen kürzer aus. Doch auch längere und stärkere Blutungen oder Zwischenblutungen sind möglich. Mit der Umstellung verringert sich auch der Vorrat an Eizellen.
Folgende Symptome können Frauen jetzt wahrnehmen:
- Gelenksschmerzen
- Spannende Brüste
- Migräne
- Erhöhte Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
- Gewichtszunahme und Wassereinlagerungen
- Schilddrüsenprobleme
Die Umstellung des Körpers geschieht nicht von heute auf morgen. Viele Frauen merken so früh noch nicht, dass sich etwas verändert. Sollten in dem Alter also Symptome auftreten, empfiehlt sich ein Arztbesuch.
Dieser kann durch eine Blutuntersuchung den Hormonstatus ermitteln und Auskunft darüber geben, ob und in welcher Phase der Wechseljahre Sie sich befinden. Zudem kann er andere Ursachen, wie z. B. Herzprobleme, ausschließen.
2. Perimenopause
Die Perimenopause beginnt 1 bis 2 Jahre vor der letzten Regelblutung und dauert bis zu einem Jahr danach an. Sie steht sozusagen für den „Wechsel“ der Wechseljahre.
Wann genau sie stattfindet, ist bei jeder Frau unterschiedlich. In dieser Phase vergrößert sich der Abstand zwischen den Blutungen weiter und die Produktion der weiblichen Hormone nimmt weiterhin ab, bis die Eierstöcke schließlich gar kein Östrogen mehr herstellen.
Für viele Frauen ist die Perimenopause die wohl unangenehmste Phase der Wechseljahre, da sie mit den stärksten Symptomen einhergeht:
- Schlafstörungen und Müdigkeit
- Hitzewallungen und Schweißausbrüche
- Depressive Verstimmungen
- Konzentrationsstörungen und Antriebslosigkeit
- Herz- und Kreislaufbeschwerden, Schwindel
- Verringerte Libido
- Trockene, oft juckende (Schleim-)Haut
3. Menopause
Mit dem Zeitpunkt der letzten Regelblutung beginnt die Menopause. Im Durchschnitt ist die Frau dann 51 Jahre alt. Doch wann genau die Unfruchtbarkeit einsetzt, lässt sich erst im Nachhinein feststellen, wenn ein Jahr lang keine Monatsblutung eingesetzt hat.
Studien zufolge ist es vermutlich erblich bedingt, wann die letzte Blutung stattfindet. Häufig tritt sie bei Töchtern und ihren Müttern zur gleichen Zeit auf. Doch auch andere Faktoren, wie die Anzahl der Geburten, Über- und Untergewicht und Rauchen, können eine Rolle spielen.
Für jede Frau hat die Menopause eine unterschiedliche Bedeutung. Während die einen froh sind, sich nicht mehr mit Menstruationsbeschwerden oder Verhütungsmitteln herumschlagen zu müssen, sind andere Frauen weniger positiv gestimmt.
Viele leiden unter dem Gedanken, nicht mehr schwanger werden zu können. Einige fühlen sich nicht mehr weiblich. Wieder andere Frauen werden von einem belastenden Gefühl des Älterwerdens begleitet.
Nicht selten kommen in dieser Zeit auch andere Veränderungen im Leben hinzu: Die Kinder ziehen aus, die Beziehung zum Partner muss neu gefunden werden, ein beruflicher Wechsel steht an. Depressive Verstimmungen und Unruhe können die Folge sein.
4. Postmenopause
Ungefähr ein Jahr nach der letzten Regelblutung startet die Postmenopause. Sie markiert das Ende der Wechseljahre.
Die Frau befindet sich dann ca. zwischen dem 50. und dem 65. Lebensjahr. Jetzt pendelt sich der Hormonhausalt auf seinen neuen Stand ein und die bisherigen Beschwerden nehmen wieder ab.
Allerdings kann es durch die jetzt niedrige Östrogenkonzentration zu neuen Symptomen kommen:
- Stärkere Faltenbildung und dünne Haare
- Verringerung der Knochendichte
- Erhöhte Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes
- Rückenschmerzen durch die Abnahme von Muskelkraft
Die Postmenopause dauert ca. bis zum 65. Lebensjahr an, wenn der Hormonhaushalt sich vollständig eingependelt hat und das Senium beginnt. Dann sind die Wechseljahre abgeschlossen.
Wechseljahresbeschwerden lindern
Frauen in den Wechseljahren sind nicht „krank“ und eventuelle Beschwerden sind nur eine logische Folge der Hormonumstellung. In der Regel verschwinden die Beschwerden nach einer Weile wieder von allein. Nur bei stärkeren Symptomen ist eine Behandlung sinnvoll.
Omas Hausmittel in den Wechseljahren
- Traubensilberkerze und Mönchspfeffer können helfen, den weiblichen Hormonhaushalt in Balance zu bringen und Blutungen zu regulieren. Ein wissenschaftlicher Nachweis fehlt allerdings.
- Baldrian, Melisse, Hopfen und andere pflanzliche Schlafmittel können Schlafstörungen lindern. Doch Vorsicht: Auch hier kann es zu Neben- und Wechselwirkungen kommen.
- Wechselduschen können bei Hitzewallungen helfen. Duschen Sie den Körper abwechselnd mit warmem und kaltem Wasser ab. Dies kann die Wärmeregulation verbessern.
Ernährung in den Wechseljahren
- Eine ausgewogene Ernährungsweise kann helfen, besser mit Stress und Beschwerden umzugehen.
- Auf ungesunde Genussmittel, wie Alkohol und Nikotin, sollte weitestgehend verzichtet werden.
- Auch von leeren Kohlenhydraten ist abzuraten, wie z. B. Weißmehlprodukte und Süßigkeiten.
- Eine proteinreiche Ernährung, wie z. B. Hülsenfrüchte, helles Fleisch, Eier, Fisch und Milchprodukte, kann helfen, die Muskeln besser zu erhalten.
- Lebensmittel mit viel Kalzium, wie Nüsse, Hartkäse oder Milch, können den durch die geringere Östrogenproduktion verursachten Knochenabbau verlangsamen.
- Bei Verdauungsproblemen in den Wechseljahren kann eine ballaststoffreiche Ernährung, z. B. Nüsse, Vollkornprodukte und Gemüse, Abhilfe schaffen.
- Auch ausreichend Bewegung gehört zu einem gesunden Lebensstil dazu und beugt Übergewicht vor.
Medikamente und Homöopathie in den Wechseljahren
- Wer während der Wechseljahre unter Scheidentrockenheit leidet, kann auf Medikamente mit Hormonen zurückgreifen, wie z. B. Cremes oder Zäpfchen.
- Auch pflanzliche Cremes oder Gleitmittel können die Schleimhäute befeuchten.
- Mit Globuli als Einzel- oder Komplexmittel (Mischung verschiedener Globuli) können zudem Beschwerden gemildert werden, die auf die Hormonumstellung zurückzuführen sind.
Hormontherapie in den Wechseljahren
- Ist eine Hormontherapie nötig, wird ein Teil der Hormone ersetzt, die der Körper nicht mehr herstellt.
- So können Beschwerden wie Hitzewallungen, Gelenkschmerzen oder Haarausfall als Folge des Östrogenmangels gelindert werden.
- Bei der Monotherapie wird nur Östrogen gegeben. Bei der Kombinationstherapie kommen Östrogen und Gestagen zum Einsatz.
- Die Therapie erfolgt in Form von Tabletten, Spritzen, Pflastern oder Nasensprays.
- Auch hier können Nebenwirkungen auftreten und es besteht ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs oder Blutgerinnsel.
Muss ich in den Wechseljahren verhüten?
Zyklusschwankungen während der Wechseljahre sind normal, der Eisprung wird immer seltener. Das ist auf den Hormonabfall zurückzuführen. Doch das passiert nicht von jetzt auf gleich: Die Hormonproduktion der Eierstöcke variiert stark, weshalb Sie auch in den Wechseljahren verhüten sollten.
Auch Frauen über 45 Jahre können schwanger werden, wenn ein Eisprung stattfindet. Das ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber möglich. Sollten Sie nicht verhüten, kann ein Ausbleiben der Periode also nicht nur auf die Wechseljahre, sondern auch auf eine Schwangerschaft hinweisen. Ein Schwangerschaftstest hilft bei der Klärung.
Frauen, die weder die Pille nehmen noch eine Hormontherapie durchlaufen, sondern einen natürlichen Zyklus haben, sollten in jedem Fall so lange verhüten, bis die letzte Regelblutung lange genug zurückliegt.
- Die letzte Menstruation fand vor dem 50. Lebensjahr statt? Verhüten Sie am besten noch 2 Jahre.
- Die letzte Menstruation fand nach dem 50. Lebensjahr statt? Dann sollten Sie noch ein Jahr verhüten.
Denken Sie auch daran, das viele Verhütungsmittel nicht nur vor einer Schwangerschaft, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen können.
Sie nehmen die Pille oder durchlaufen eine Hormontherapie? Dann haben Sie keinen natürlichen Zyklus und Sie können nicht bestimmen, wie lange die letzte Monatsblutung zurückliegt. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Arzt darüber, wie lange die Verhütung noch nötig ist.
Sind Männer auch in den Wechseljahren?
Ob auch Männer in die „Wechseljahre“ kommen, ist umstritten. Im Alter verändert sich tatsächlich auch der männliche Hormonhaushalt, allerdings finden diese Veränderungen nicht so sprunghaft statt wie bei Frauen. Außerdem sind Männer oft auch noch bis ins hohe Alter zeugungsfähig.
Doch sollten Männer einen Mangel an Testosteron, dem männlichen Sexualhormon, aufweisen, können ähnliche Symptome auftreten wie bei Frauen:
- Stimmungsschwankungen
- Libidoverlust
- Gewichtszunahme und Antriebslosigkeit
Sprechen Sie die Beschwerden beim nächsten Gesundheitscheck an und holen Sie sich Rat von Ihrem Arzt.
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